Über den Baminton Sport
Die Ballsportart Badminton ist ein Rückschlagspiel, das mit einem Federball (Shuttlecock) und jeweils einem Badmintonschläger pro Person gespielt wird. Dabei versuchen die Spieler, den Ball so über ein Netz zu schlagen, dass die Gegenseite ihn nicht den Regeln entsprechend zurückschlagen kann. Es kann sowohl von zwei Spielern als Einzel, als auch von vier Spielern als Doppel oder Mixed gespielt werden. Es wird in der Halle ausgetragen und erfordert wegen der Schnelligkeit und der großen Laufintensität eine hohe körperliche Fitness. Weltweit wird Badminton von über 14 Millionen Spielern in mehr als 160 Nationen wettkampfmäßig betrieben.
Der Begriff Badminton wird oft fälschlicherweise mit dem Freizeitspiel Federball gleichgesetzt, das im Gegensatz zu Badminton möglichst lange Ballwechsel zum Ziel hat, während Badminton ein Wettkampfsport ist und nach festen Regeln gespielt wird.
Allgemein
Badminton ist ein Rückschlagspiel für zwei Spieler (Einzel) oder vier Spieler (Doppel).
Es hat gewisse Ähnlichkeit mit Tennis, unterscheidet sich davon jedoch in grundlegenden spieltechnischen und taktischen Aspekten. Das Badmintonspielfeld ist, verglichen mit dem Tennisspielfeld, deutlich kleiner. Ein Badmintonschläger ist wesentlich leichter als ein Tennisschläger. Der Spielball (Federball) darf den Boden nicht berühren. Er ist mit einem Feder- oder Plastikkranz bestückt, wodurch er seine besonderen Flugeigenschaften erhält.
Badminton stellt hohe Ansprüche an Reflexe, Grundschnelligkeit und Kondition und erfordert weiterhin für ein gutes Spiel Konzentrationsfähigkeit und taktisches Geschick. Lange Ballwechsel und eine Spieldauer ohne echte Pausen fordern eine gut entwickelte Ausdauer. Die Tatsache, dass durch den leichten Schläger Änderungen in der Schlagrichtung ohne deutliche Ausholbewegungen zu erreichen sind, macht Badminton zu einem extrem raffinierten und täuschungsreichen Spiel. Dem schnellen Angriffsspiel ist nur durch gute Reflexe und sehr bewegliche Laufarbeit zu begegnen. Der Wechsel zwischen hart geschlagenen Angriffsbällen, angetäuschten Finten sowie präzisem, gefühlvollem Spiel am Netz ist es, was die Faszination von Badminton ausmacht.
Gezählt wird nach Punkten und nach Sätzen. Seit 2006 wird nach der sogenannten Rally-Point-Methode gezählt. Dabei wird auf zwei Gewinnsätze bis auf 21 Punkte gespielt und jede Partei erzielt, unabhängig vom Aufschlagsrecht, bei einem Fehler des Gegners, einen Punkt. In den Jahren davor wurden zwei Gewinnsätze bis 15 Punkte gespielt (Ausnahme ist das Dameneinzel – bis 11 Punkte), wobei nur die aufschlagende Partei punkten konnte.
Als Fehler gilt es unter anderem, wenn der Ball das Netz nicht überfliegt oder Boden/Wand/Hallendecke (oder Gegenstände die darunter hängen) berührt, wobei eine Deckenberührung je nach Hallenhöhe immer oder nur beim Aufschlag auch eine Wiederholung nach sich ziehen kann. Auch das Berühren des Netzes mit Körper oder Schläger ist ein Fehler. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rückschlagspielen wird beim Badminton auch dann weitergespielt, wenn der Ball beim Aufschlag das Netz berührt, solange er danach seinen Weg weiter in das Aufschlagfeld des Gegners fortsetzt.
Der Schläger
Die Form des Badmintonschlägers ist mit der eines Tennisschlägers vergleichbar. Er ist jedoch etwas kleiner, deutlich leichter als die Tennisvariante und dünner besaitet. In der einfachsten Ausführung mit Stahlschaft und Stahlkopf wiegt ein Badmintonschläger etwa 120 Gramm. Gehobenere Modelle bestehen aus einem Stück (Carbon) und wiegen nur noch 70 bis 80 Gramm.
Je steifer der Rahmen, desto präziser lässt sich damit spielen. Dabei ist aber eine gute Schlagtechnik erforderlich, da bei ungenauem Treffen des Balles Vibrationen entstehen, die durch den steifen Rahmen durchgeleitet werden und unter Umständen zum sog. Tennisarm führen können. Je flexibler der Rahmen, desto ungenauer ist der harte Schlag, aber desto armschonender ist der Schläger bei normalem Spiel.
Zur Bespannung bieten die Hersteller unterschiedliche Varianten an Saiten an. Im Anfängerbereich werden Schläger hauptsächlich mit einfachen, aber günstigen Kunststoffsaiten bespannt. Fortgeschrittene und Profis verwenden eher die teureren Naturdarmsaiten oder mehrfach geflochtene Kunststoffsaiten, die bessere Ballkontrolle und längere Haltbarkeit bieten. Je nach Spielertyp können Badmintonschläger unterschiedlich hart bespannt werden (Zugbelastung ca. 70 – 130 N, entspr. der Gewichtskraft von 7 – 13 kg). Im Unterschied zum Tennisschläger werden bei einem Badmintonschläger die Quersaiten meist um 0,5 – 1 kg härter bespannt als die Längssaiten. Je nach Bespannung verändern sich die Schlageigenschaften eines Schlägers. Mithilfe einer härteren Bespannung können Schläge präziser ausgeführt werden. Dies setzt jedoch einiges mehr an spielerischen Fertigkeiten voraus und ist deshalb nur für erfahrene Spieler geeignet. Eine weichere Bespannung ermöglicht unter vergleichsweise geringerem Kraftaufwand eine stärkere Ballbeschleunigung aufgrund der weiter nachgebenden Bespannung.
Zur Verbesserung des Griffs wird in der Regel ein zusätzliches Griffband eingesetzt. Man setzt es ein, um eine bessere Schlägerkontrolle, bessere Dämpfung oder auch verbesserte Rutschfestigkeit beim Griff zu erreichen.
Der Spielball (Shuttle)
Bei Wettkämpfen wird in den höheren Spielklassen und auf internationaler Ebene mit Naturfederbällen gespielt. Der Kopf ist ausKork, der Federkranz besteht in der Regel aus 16 Gänse- oderEntenfedern, die in den Kork eingeklebt und miteinander verschnürt sind. Federbälle werden hauptsächlich in Asien handgefertigt und zeichnen sich durch besondere Flugeigenschaften aus.
Durch die spezielle Anordnung der Federn wird der ca. 5 g leichte Naturfederball während des Fluges von der durchströmenden Luft inRotation um seine Längsachse versetzt, wodurch der Flug stabilisiert wird. Dennoch wird er in besonderem Maße von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit beeinflusst. So können Flughöhe, Geschwindigkeit und damit Reichweite eines lang geschlagenen Balles in Hallen unterschiedlicher Höhenlage stark variieren. Um solche Einflüsse zu kompensieren, sind Naturfederbälle in unterschiedlichen Geschwindigkeiten erhältlich. Vor einem Spiel testen die Spieler durch das so genannteDurchschlagen die Geschwindigkeit der verwendeten Federbälle, indem die Bälle mit kraftvollen Unterhandschlägen von der hinteren Grundlinie flach über das Netz geschlagen werden. Solche, die innerhalb des Spielfelds in einem Bereich zwischen 53 bis 99 cm entfernt von der gegenüberliegenden Grundlinie landen, haben die richtige Geschwindigkeit. Alle anderen werden bei internationalen Spielen meistens direkt aussortiert, oder es wird versucht, die Ballgeschwindigkeit zu beeinflussen, indem man die oberen 2-3 mm der Federspitzen nach außen bzw. innen knickt. Der Ball bietet dadurch mehr oder weniger Luftwiderstand und fliegt entsprechend kürzer bzw. weiter. Es muss dafür gesorgt werden, dass stets genügend durchgeschlagene Bälle einer Sorte für die Dauer des Spiels zur Verfügung stehen. Dadurch soll vermieden werden, dass vor allem konditionsschwache Spieler das Durchschlagen von neuen Bällen mitten in einem Satz als Erholungspause nutzen.
Naturfedern brechen relativ leicht, besonders bei technisch unsauber ausgeführten Schlägen. Bedingt durch den größeren Verschleiß und wegen der etwas höheren Kosten von Naturfederbällen haben sich im Freizeit- und Jugendbereich Imitate aus Kunststoff durchgesetzt. Sie sind günstiger und haltbarer, haben allerdings andere Flugeigenschaften als Naturfederbälle und bieten weniger Möglichkeiten für ein variantenreiches, schnelles Spiel. Fällt ein Naturfederball nach einem Clear (lange, hohe Flugbahn) fast senkrecht, so folgt der Kunststoffball noch weitgehend einerparabelförmigen Flugbahn, wodurch weite Bälle leichter erlaufen werden können.